VASTU TUNING, Geschichten einer reisenden Vastu-Wohnberaterin (Teil 2)

Das Leben kann manchmal überhandnehmen; das Jonglieren von Familie, Beziehung, Job und finanzielle Verpflichtungen füllen das zeitliche und mentale Kontingent. Uns scheint es gut zu gehen, wir sind erfolgreich, wir besitzen mehr denn je, sind weltweit vernetzt, aber während unsere Gesellschaft Erfolg am Bruttosozialprodukt misst, verschließen wir die Augen vor wesentlichem: Dem Anstieg von (mentalen) Krankheiten und deren Zusammenhänge.

Obwohl mein Lebenspartner und ich schon früh andere Lebensmodelle ausprobierten, spürten wir den Druck unserer Gesellschaft und Beeinflussung unseres Wohlbefindens. Nach dreizehn Jahren in der Selbstständigkeit und mehreren Unternehmensgründungen, war ich so auf das Funktionieren ausgerichtet, dass es weder Raum für ein Überdenken noch eine Neuorientierung gab. Die Aufgaben waren zu zahlreich und die angesammelten Besitztümer zu groß. Anstatt zu reduzieren, expandierten wir. Hollywood Stars trugen meine Kreationen. Obwohl ich sieben Tage die Woche arbeitete, manchmal bis zu sechzehn Stunden am Tag, fehlte das Budget für weitere Mitarbeiter –die Entwicklung ökologisch hochwertiger Produkte mit Kunsthandwerkern auf verschiedenen Kontinenten war in meiner Ein-Frau-Firma eine Herausforderung. Ich musste zur Expertin auf mir unbekannten Gebieten werden und eignete mir das notwendige Wissen verschiedener Fachbereiche an. Ich war nicht nur Modedesignerin, sondern auch für die Produktentwicklung und das Marketing verantwortlich. Ich war Grafikdesignerin, Webdesignerin, Verkaufsvertreterin, Stylistin und kreierte Storyboards für Fotoshootings, ich war die Choreografin für Laufstege, Pressevertreterin, Importeurin, Exporteurin, Steuerberaterin, Buchhalterin und das Schwierigste: die Abmahnerin. Kombiniere niemals die Aufgabe des Verkaufens und des Geldeintreibens! Das ist nicht gesund für die Kundenbeziehung.

Was ich verdiente, wurde re-investiert und die Marke ausgebaut und mein Lebenspartner trat in die Firma mit ein. Meine nachhaltigen Accessoire-Marke wuchs zu einer Schmuck- und schließlich zu einer Damenkollektion. Auf den Fachmessen die hauptsächlich Luxuskunden bedienen, hatten die Käufer keine Ahnung von Nachhaltigkeit. Auf Nachhaltigkeitsmessen konnten sich die Käufer meine anspruchsvollen Designs nicht leisten und ich gründete kurzerhand eine Messe welches beides vereinte und schuf mir die Plattform die ich für mein eigenes Label suchte. Die Messe wurde zu Europa‘s größter Messe für nachhaltige Mode im gehobenen Segment.

Nachdem sich Einkäufer auf den Messen zwar an dem Angebot erfreuten, beschwerten sie sich zugleich über das fehlende Kundenverständnis und Desinteresse an Nachhaltigkeit. So eröffnete ich spontan mein eigenes Ladengeschäft. Und auch hier, die Nachfrage war auf einmal da. Mein Geschäftsmodell wuchs neben meiner Eigenmarke auf 50 weitere Bio- und Faire-Designer-Labels. Aus einem Monat wurden zwei Jahre. Bis eine plötzliche Mieterhöhung von 300% uns Wachrüttelte. Der Schock verwandelte sich in wenigen Wochen in Dankbarkeit. Ich erkannte, dass ich meine Arbeit und ihre positive Auswirkung so sehr liebte, dass ich niemals aus eigener Kraft hätte aufhören können, bevor es vielleicht mein Körper getan hätte.

Warum erzähle ich das alles?

Egal wie unmöglich eine Situation erscheint, es gibt immer einen Weg! Und das Schöne daran; Wenn du eine Tür schließt, wirst du bald feststellen, dass eine andere bereits geöffnet wurde und nur darauf wartet, von dir durchschritten zu werden. Loslassen und Neubeginn gehört unweigerlich zusammen. Ob man eine innere Unzufriedenheit spürt, festgefahren, oder aus dem Gleichgewicht geraten ist; wir erzielen keine neuen Ergebnisse, wenn wir täglich gleiches Fühlen, Denken und Tun.

Um äussere Umstände zu ändern müssen wir unseren Mindset und unsere Handlungen ändern, erst dann erzielen wir neue Ergebnisse.

In den folgenden drei Monaten lösten wir unsere Wohnung, unser Geschäft, Büro und Lager auf und reduzierten unser Hab und Gut auf zwei Koffer zu je 23 Kilogramm und 2 qm Lagerfläche. Alles andere haben wir verkauft, verliehen und verschenkt, der Start für unser Open-End-Sabbatical ins Ungewisse.

Obwohl wir niemandem raten würde, diesen Prozess unnötig zu überstürzen, war die Erfahrung extrem befreiend:

Je mehr wir losließen, desto reicher fühlten wir uns.

Aber das war die Geschichte von Joe und mir. (Wie unser Abenteuer weiterging und das Loslassen unser Leben veränderte könnt ihr hier weiterlesen: https://www.amazon.de/dp/B0CWL1CNBN). Aber um Veränderungen herbeizuführen, müssen wir nicht buchstäblich unser Leben auflösen, sondern damit beginnen uns die Zeit zu schenken und die verschiedenen Lebensbereiche zu beleuchten und hinterfragen.

Vastu gibt uns dazu eine Reihe von Werkzeugen an die Hand, welches uns ermöglicht einzelne Lebensbereiche geschickt von zu Hause aus zu kalibrieren.

Eine der ersten und wichtigsten Optimierungsmöglichkeiten in den eigenen vier Wänden, ist die Bestimmung des Zentrums in deinem Heim, auch Brahmasthan genannt. Um eine ungefähre Vorstellung davon zu bekommen, kannst du die Länge und Breite deines Hauses (oder Wohnung) messen und diese durch 9 teilen. Dein Brahmasthan ist der Bereich in der Mitte, der aus 3×3 Padas besteht (s. orangefarbene Markierung im Bild). Dieser wird in einer Beratung u.a. exakt definiert und auf deinem Grundriss eingezeichnet. Für den Eigenversuch reicht es jedoch mit der errechneten Fläche der 3×3 Padas oder einer ungefähren Fläche von ca. 2×2 Metern zu beginnen, in dem du einfach diesen Raum (in jeder Etage) frei räumst und siehst ob sich in den kommenden Wochen etwas in deiner Wahrnehmung verändert.

Entferne Möbel und sogar dekorative Objekte wie Teppiche, Vasen oder Lampen aus dem Brahmasthan. Dies gilt für alle Stockwerke deines Heims, einschließlich Dachboden und Keller. Wenn dein Haus Türen hat welche in das definierte Zentrum ragen, wäre die Empfehlung diese einfach mal testweise auszuhängen und sie zum Beispiel im Südwesten des Kellers zu deponieren: Das Element der Erde ist der beste Ort, um schwere Gegenstände und Möbel zu lagern.

Dein Brahmasthan sauber und aufgeräumt zu halten, ist die Basis. Aber ich habe noch einen weiteren Vorschlag, der unerlässlich ist und dich in der Kunst des Loslassens unterstützen soll, denn nichts beeinflusst den Raum so sehr wie Klang; nutze die Kraft der klassischen indischen Raga-Musik. Unsere Vastu Raga Box ist so konzipiert und zusammengestellt, dass du für jede Tageszeit genau die richtige Musik zur Hand hast. https://vastu-shop.ch/products/vastu-klange-bansuri-mantra-box